Eine Krebserkrankung verstehen

Viele Patienten fragen sich, wie es überhaupt zu einer Krebserkrankung kommen kann. Dieses Problem wird seit vielen Jahrzehnten in einer Fülle von Fachliteraturbeiträgen diskutiert. Im Kern geht es darum, dass der Körper aus vielen Milliarden von Zellen besteht („Zellenstaat” nach Virchow), deren Funktionen teils autark, teils regional, teils gemeinschaftlich reguliert werden.

Eine wichtige Funktion ist die Zellteilung. Dabei werden abgestorbene oder ergänzungsbedürftige Gewebeanteile ersetzt und so die Körperfunktion erhalten. Es werden natürlich bei der Zellteilung nicht unendlich viele Zellen gebildet, sondern nur so viele, wie nötig ist. Aus diesem Grund gibt es eine Hemmung der Zellteilung, die unter anderem durch die sogenannte Kontakthemmung gegeben ist. Das bedeutet, dass eine Zelle beispielsweise aus der Leber sich solange teilt, bis ihre Teilungsprodukte von Leberzellen umgeben sind, also wieder Kontakt zu Leberzellen haben. Einige der sich teilenden Zellen „kapieren“ nicht, dass sie aufhören sollen, sich zu teilen.

Die Zellteilung geht ungehemmt weiter, es kommt deshalb zu Gewebsneubildung. Diese neu gebildeten Gewebeanteile brauchen neue Blutgefäße, um ernährt zu werden. Der Prozess zur Bildung neuer Blutgefäße heißt Neoangiogenese (lateinisch: Neu-Gefäß-Bildung). Das Immunsystem ist häufig in der Lage, diese defekten dysfunktionalen Zellen zu erkennen und zu zerstören.

In der Heidelberger Arbeitsgruppe wurde eine Zusammenfassung bisheriger Therapieansätze und eine Neueinführung durch westliche und östliche naturheilkundliche Mittel entwickelt, die unter dem Namen „Drei-Zügel-Therapie“ bekannt geworden ist.

Diese „Drei-Zügel-Therapie“ besteht neben einer generellen Bestandsaufnahme, deren “Energetik” und der Steuerungsvorgänge des Körpers vor allem aus drei Teilen:

Apoptose

Unter diesem Wort versteht man sozusagen das Drücken „des roten Knopfes“ von Zellen. Dieser biologische Fachbegriff bezeichnet also eine Art Selbstmordmechanismus der Zellen. Auch die westliche Chemo- und Strahlentherapie bedient sich dieses Mechanismus, der unter anderem durch Heilpflanzen, wie wissenschaftlich eindeutig belegt ist, gestützt werden kann. Die Anregung der Apoptose kann heute spezifischer eingesetzt werden, weil ein Test zur Bestimmung der Empfindlichkeit von Krebszellen gegen solche Heilmittel entwickelt worden ist. Dieser erste Zügel der Krebstherapie setzt also auf ähnliche Mechanismen wie die in der isolierten westlichen Medizin ja bekannten. Übrigens werden im Bereich der Chinesischen Medizin eine Reihe im Westen als unkonventionell eingestufter Heilmittel eingesetzt. Einige der Heilpflanzen der Chinesischen Medizin können verhältnismäßig selektiv angewandt werden, um Krebszellen zu zerstören. Erste Therapieergebnisse sind ermutigend, wie sie etwa bei Melanompatienten durch das Heilmittel Artemisinin bekannt geworden sind.

Antiangioneogenese

Darunter versteht man, dass man dem Krebs sozusagen “den Saft abdreht“.
Wir haben den Begriff der Neubildung von Gefäßen (Angiogenese) zur Ernährung von bösartigen Neubildungen schon kennen gelernt. Bestimmte Medikamente können diese Neubildung verhindern. Auch die isolierte westliche Medizin kennt solche Medikamente, von denen angenommen wird, dass sie in Kombination mit bestimmten chinesischen Heilmitteln besonders wirksam sind.

Immuno Boost

Man kann bestimmte naturheilkundliche und chinesische Heilmittel einsetzen, um die Abwehr zu stärken. Auf diese Weise werden mehr Krebszellen abgeräumt und die Abwehr gegen Krebs häufig entscheidend verbessert. Konventionelle naturheilkundliche Krebsmittel wie die verschiedenen Mistelpräparate, Nahrungsergänzungs­mittel und andere Immunstimulantien werden mit anderen hochpotenten Pflanzen wie dem Chinesischen Tragant kombiniert. Auf diese Weise kommt es zu einer Veränderung des Immunstatus des Patienten. Vor allem bei der Chemotherapie und der Bestrahlung hat sich besonders bewährt, dass die gefürchtete sogenannte Leukopenie besser behandelt werden kann. Hierunter versteht man ein Nachlassen der Produktion weißer Blutkörperchen („Blutpolizei“). Ein solches Nachlassen kann dazu führen, dass die konventionelle Krebstherapie, etwa die Chemotherapie, unterbrochen oder ganz abgesetzt werden muss („austherapierter Patient“). Hier kann in zahlreichen Fällen geholfen werden, was in einer Reihe von Studien untersucht wurde.
Astragali radix (Tragantwurzel)

Zur Bekämpfung von Krebserkrankungen hat sich das Drei-Zügel-Konzept in vielen Fällen klinisch bewährt. Die ermutigenden Erfahrungen sollen an dieser Stelle nicht verborgen werden. Es ist noch viel wissenschaftliche Arbeit zu leisten, bis dieses Konzept für die Allgemeinheit verfügbar gemacht werden kann und der Nutzen mit wissenschaftlicher Zweifelsfreiheit nachgewiesen ist.

Zahlreiche andere Faktoren finden in der Literatur und im Leben ihren Niederschlag:

1) Äußere Ursachen, Risikofaktoren
Beruflich bedingte Risikofaktoren (Asbest, Lösungsmittel etc) und persönlicher Lebensstil (Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum, Ernährung) können eine Rolle spielen

2) Familiäre Disposition
Gene spielen eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung. Zellveränderungen treten familiär gehäuft auf. Präventivmaßnahmen sollten entsprechend früh getroffen werden.

3) Emotional bedingte Ursachen
Die „innere Bewegung eines tiefen Gemütszustandes“, der laut TCM am Puls- und Zungenzustand ablesbar ist, steht hier im Fokus. Private Probleme, Ängste, Zeitdruck und Ähnliches können ebenfalls Krankheitsauslöser sein. All dies wirkt sich – oft unbewusst – auf das Gefühlsleben des Patienten aus. „Im Alltag ergeben sich im inneren Verhalten der Patienten Blockaden, die langfristig zu Frustrationen und dem Gefühl des mangelnden Lebenserfolges führen.“